Vermittlungsinfos

Ein Hund aus einem ausländischen Tierheim

Wie schön, dass sich für eines unserer Tiere interessieren.

Bitte lesen Sie sich folgende Abschnitte GRÜNDLICH durch, damit Sie, wenn das Tier bei Ihnen ist, keine Überraschungen erleben. Bitte beachten Sie auch unseren Fragenkatalog zum Selbsttest. Dort können Sie sich nochmal für sich überlegen, ob Sie wirklich vor die Anschaffung eines Tieres an alle Konsequenzen gedacht haben!

Folgende Fragen werden Ihnen hier beantwortet:

Wie kommt das Tier zu mir?

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Wir versuchen in den meisten Fällen, das Tier mit einem Flugpaten/einer Flugpatenschaft nach Deutschland zu befördern.
  2. Wir organisieren in regelmäßen Abständen Transporte, bei denen wir offiziell und mit TRACES-Papieren Hunde und Katzen von Spanien nach Deutschland bringen lassen. Die Transporte finden in der Regel alle 4-8 Wochen statt. Von Griechenland verbringen wir die Tiere ausschließlich mit Flugpaten.
  3. Einfacher und schneller geht natürlich alles, wenn sich das Tier bereits hier in Deutschland auf einer unserer Pflegestellen befindet 🙂

Ist mein Tier gesund, wenn es hier ankommt?

Ihr Tier hat, wenn es sein Heimatland verläßt, alle nötigen Impfungen, ist entwurmt, gechipt und ab dem 10. Monat auf die Mittelmeerkrankheiten Leishmaniose, Filiarien, Borreliose, Babesien und Erlichiose getestet. Sollte ein Tier eine gesundheitliche Beeinträchtigung haben, werden Sie vorher informiert und können Ihre Entscheidung natürlich wieder rückgängig machen.

Wir stecken alle nicht in einem Tier drin. Natürlich kann es einmal sein, dass ein Tier krank wird. Wenn man an den Stress denkt, den die Hunde und Katzen auf dem Transport nach Deutschland durch macht, kann man eigentlich immer davon ausgehen, dass die Tiere am Anfang unter Durchfall leiden. Das kann sich auch eine ganze Weile hinziehen. Daher bitte am Anfang kein allzu hochwertiges Futter zu geben, da die Tier das aus dem Tierheim nicht gewohnt sind. Die Futterumstellung alleine kann schon Darmbeschwerden hervorrufen. Bei hartnäckigen Fällen kann am Anfang schon mal eine Reis/Hühnerfleisch Diät von Nöten sein.

Eine nicht erkannte Krankheit kann, auch beim Hund vom Züchter, natürlich nie ausgeschlossen werden. Auch unsere Tierärzte vor Ort sind nur Menschen – können also auch eine Erkrankung übersehen, trotz gründlicher Untersuchung.

Stimmt das Alter des Tieres, welches auf der Homepage angegeben ist?

Das Alter, welches auf der Homepage angegeben ist, wird vom Tierarzt geschätzt. Dies erfolgt nach Beurteilung der Zähne, Augen und dem sonstigen Gesundheitszustand. Auch hier gab es bereits Differenzen zu den Beurteilungen Deutscher Tierärzte. So kann es passieren, dass das Tier älter, manchmal auch jünger geschätzt wird.

Einige unserer Tiere werden von den Besitzern direkt im Tierheim abgegeben. Hier können wir dann auch genaue Angaben über das Alter machen.

Ist das Tier kastriert?

Unser Ziel ist, die Anzahl der Tiere in Not zu verringern. Daher ist es oberstes Gebot im Tierschutz und für die Tierhilfe Spanien e.V., dass alle Tiere – sofern gesund und alt genug – kastriert werden. Je nach finanziellen Möglichkeiten versuchen wir, dies möglichst schon vor Ausreise im Tierheim zu erledigen, was auch meist gelingt. Anderenfalls obliegt es dem Adoptanten, das Tier hier in Deutschland kastrieren zu lassen.

Was bedeutet der Schutzvertrag?

Der Schutzvertrag regelt wie alle Tierheimverträge, die wesentlichen Punkte zur artgerechten Tierhaltung. Er besagt, dass man das jeweilige Tier als Besitzer/-in für die Lebensdauer des Tieres aufnimmt, dass jedoch das Tierheim weiterhin als Eigentümer des Tieres fungiert.

Damit wird ausgeschlossen, dass mit den Tieren ein Handel betrieben werden kann und diese an Dritte verkauft werden. Der Schutzvertrag wird bei der Übergabe unterzeichnet.

Warum wird eine Schutzgebühr erhoben? Wie hoch ist sie? Wo geht das Geld hin?

Mit dieser Schutzgebühr wird seitens des Tierheims sichergestellt, dass die finanziellen Voraussetzungen der Tierhaltung gegeben sind und eine profitable Weitergabe des Tieres ausgeschlossen ist. Der Betrag wird bei der Übergabe des Tieres fällig. Der Überbringer des Tieres leiten den Betrag weiter und bestätigt den Geldeingang.

Die Schutzgebühr kann bei Interesse an einem Tier erfragt werden.

Das Geld wird von uns an das jeweilige Tierheim weitergeleitet.

Was ist, wenn das Tier ganz anders ist, als vom Tierheim beschrieben?

Sie müssen sich immer bewußt sein, dass es sich bei der Vermittlung um ein „blind date“ handelt, was die Angelegenheit ja auch angenehm spannend macht. Das Tierheim teilt uns nach bestem Wissen und Gewissen die Charaktereigenschaften des Tieres mit, worauf wir uns im Großen und Ganzen auch verlassen können. Jedoch können nicht alle Eventualitäten abgeklärt werden. Es kann sein, dass Ihr Tier als ausgeglichen und lustig beschrieben wird, hier angekommen stellen Sie fest, dass Ihr Hund/Ihre Katze ausgesprochen ängstlich reagiert. Immerhin wurde es aus seiner gewohnten Umgebung gerissen.

Nun liegt es an Ihnen, dass Ihr neues Familienmitglied Vertrauen entwickelt, was natürlich dauern kann. Auch optisch wird das Tier nicht unbedingt aussehen, wie gerade auf dem Foto (Haarkleid, Gesäuge…)

Ist der Hund stubenrein?

Im Normalfall: NEIN.

Ihr Hund kommt von der Straße, wo er hinmachen konnte wo er wollte. Im Tierheim ist er durch die Zwingerhaltung gezwungen, sein eigenes Zuhause zu beschmutzen, weil niemand da ist, der mit ihm spazieren geht. Im Normalfall ist es kein Problem einen Hund stubenrein zu bekommen. Natürlich gibt es wie überall Ausnahmen. Auch hierüber müssen Sie sich bewußt sein.

Wohnungsinventar

Wenn Sie Angst um Ihre teure Wohnungseinrichtung haben, sollten Sie sich kein Haustier anschaffen, egal ob vom Züchter oder von uns. Natürlich gehen wir nicht davon aus, dass sich das Tier an Ihren Einrichtungsgegenständen vergreift, sofern es genug Bewegung bzw. Beschäftigung hat und behutsam an das „Alleinesein“ herangeführt wird.

Auch hier gibt es natürlich Hunde, die aus der Reihe tanzen.

Wir haben schon einen Hund und wollen einen Zweiten/Dritten…

Egal wie verträglich Ihr Hund ist, probieren Sie unbedingt vorher aus, ob Ihr Hund auch wirklich andere Artgenossen in seiner unmittelbaren Umgebung duldet. Das heißt: laden Sie andere Hunde VORHER zu sich nach Hause ein.

Ist der Hund katzenverträglich?

Diese Frage ist natürlich besonders für Katzenbesitzer ausgesprochen wichtig. Auf Wunsch wird der Hund auf Katzenverträglichkeit getestet. Das heißt, man führt den angeleinten Hund in das Katzenhaus. Wenn er nicht aggressiv reagiert und versucht, die Katzen sofort zu jagen, gilt er als katzenverträglich, was nicht bedeutet, dass Ihr neuer Hund es nicht toll findet, wenn er Ihre Katze in der Wohnung herumscheuchen kann. Hier ist meist viel Geduld und Fingerspitzengefühl von Nöten.

Wichtig ist auch hier: Bevor der neue Hausgenosse kommt, probieren Sie aus, wie Ihre Katze auf Hunde reagiert.

Wie reagiert das Tier auf Kinder? Welche Probleme sind zu erwarten?

Wie bei jedem Tier, dessen Vorgeschichte nicht bekannt ist, kann niemand eine gesicherte Aussage darüber treffen, ob und welche Erfahrungen mit Kindern gemacht wurden.

Ein wichtiger Punkt, der unbedingt beachtet werden sollte, ist jedoch folgender: Unsere Hunde sind fast alle futterneidisch. Da sie meist in Rudeln im Tierheim gehalten werden, müssen sie teilweise um ihr Fressen kämpfen. Deshalb ist anfangs unbedingt darauf zu achten, dass Kinder nichts am Futternapf des neuen Familienmitgliedes zu suchen haben und nicht heruntergefallene eßbare Sachen, oder auch Hundespielzeug aufheben! Es kann in solchen Fällen zu erheblichen Problemen kommen. Auch sollten Kinder und der neue Hausgenosse anfangs nicht alleine gelassen werden und natürlich sollte den Kindern auch klar gemacht werden, dass ein Hund/eine Katze auch mal ihre Ruhe haben will.

Unserer Erfahrung nach, gibt es bei einer behutsamen Zusammenführung von Kind und Tier im Normalfall kaum Probleme, wenn die oben aufgeführten Punkte beachtet werden.

Was mache ich mit dem Tier, wenn ich es nicht mehr halten kann/will?

Wenn Probleme mit dem Tier auftreten, die Sie nicht in den Griff bekommen, oder wenn Sie es aus irgendwelchen Gründen nicht mehr halten können, geht es wieder an uns zurück. Der Hund/die Katze darf auf keinen Fall ohne Rücksprache mit uns an dritte Personen weitervermittelt werden, bzw. einem anderen Tierschutzverein/Tierheim übergeben werden. Dieser Punkt ist auch im Schutzvertrag festgehalten.

Bitte beachten Sie, dass wir kein Tierheim in Deutschland führen, sondern nur mit Pflegestellen arbeiten. Wir müssen also rechtzeitig von Ihnen benachrichtigt werden, um eine passende Pflegestelle zu finden, die das Tier aufnehmen kann. Dies kann auch schon mal ein paar Tage dauern. Bitte haben Sie dafür Verständnis. Wir werden Sie aber auf keinen Fall mit dem Problem alleine lassen und versuchen, so schnell wie nur möglich einen passenden Platz zu finden.