Leishmaniose

Durch die Einfuhr von Hunden aus Mittelmeerländern wird die Leishmaniose zu einem wichtigen Thema in Deutschland. Leishmaniose ist eine Infektion, die von parasitären Einzellern (Leishmanien) ausgelöst wird.

Weltweit wird zwischen drei Formen der Leishmaniose unterschieden: die kutane (Hautleishmaniose), die mukokutane (Schleimhautleishmaniose) und die viszerale (innere Leishmaniose). In Europa (z.B.: Südfrankreich, Italien, Griechenland und Spanien) existiert entlang der Mittelmeerküsten eine Art Parasiten, die scheinbar nur für Hunde lebensgefährlich ist.

Übertragung

Leishmanien, Erreger der Leishmaniose, sind kleine Parasiten, die von 2-3 cm großen Sandmücken oder Schmetterlingsmücken übertragen werden. Infiziertes Blut wird aufgenommen und durch einen Stich an ein anderes Individuum weitergegeben (genauere Infos >> hier<<).

Die Vielfalt der möglichen Symptome macht das Erkennen einer Leishmaniose sehr schwer.

Als erste Anzeichen werden das Ausfransen der Ohren beschrieben (wie von Fliegen angeknabberte Ohrränder). Häufig kommt es dabei zu kleinen Einrissen, meist mit Schuppenbildung an Ohren, Kopf, schließlich am gesamten Körper.

Begleitet wird das Ganze von offenen, kleinen Ulcera (Hautwunden). Diese Wunden sind meist rund und verheilen extrem schlecht. Angeführt von Haarausfall befallen diese Ulcera nach und nach Kopf, Hinterbeine, bis hin zum gesamten Körper.

Die befallenen Tiere leiden an Appetitlosigkeit, starkem Krallenwachstum, Nasenbluten, chronischem Durchfall, verlieren an Gewicht.

Es folgen Blutarmut, Lahmheit, zum Schluß Nierenversagen, die häufigste Todesursache der erkrankten Vierbeiner.

Viele Hunde können den Erreger jahrelang in sich tragen und lange, bzw. sogar nie erkranken!

      

Haarausfall mit Ulcera am ganzen Körper und Kopf

Therapie

Leishmaniose ist behandelbar, heilbar ist sie wohl nicht.

Allopurinol, ein Medikament aus der Humanmedizin (Gichtmittel), bewirkt einen Rückzug der Leishmanien aus dem Blut. Nach einer Einnahme von ca. 3-4 Monaten zeigt sich der Titer meist negativ. Das heißt, es sind keine Antikörper gegen die Krankheitserreger im Blut nachweisbar. Trotzdem muß bei einem behandelten Tier regelmäßig eine Blutkontrolle erfolgen. Bei Streß oder einer immunschwächenden Erkrankung, hier reicht eine einfache Erkältung, können die Leishmanien sich sofort wieder vermehren und eine erneute Behandlung kann nötig sein. Allopurinol ist ein sehr preiswertes Medikament.
Bei einer akut ausgebrochenen Leishmaniose reicht diese „sanfte“ Behandlung meist nicht mehr. Hier setzen Mediziner zur Behandlung Glucantime ein. Es wird unter genauer Beobachtung des Arztes über einen längeren Zeitraum injiziert, hat oftmals Nebenwirkungen, ist teuer (bei einem Hund mit 20kg Körpergwicht muss man mit knapp 500€ Medikamentenkosten rechnen) – aber auch sehr wirksam. 80% der betroffenen Hunde sind nach der Behandlung beschwerdefrei – nicht geheilt, aber immerhin ohne Symptome!

Ein weiteres Medikament, welches mittlerweile ebenfalls häufig zur Anwendung kommt, ist Miltefosin, entwickelt von Prof. Eibl, Max-Planck-Institut Göttingen. Miltefosin soll teilweise sogar eine vollständige Heilung der Tiere erzielen. Aber auch dieses Medikament bringt Nebenwirkungen (Aktualisierung April 2010).

Es wird zur Zeit an einem Impfstoff gegen Leishmaniose geforscht, der angeblich infizierte Hunde auch heilen soll. In ca. 3-4 Jahren soll dieses heissbegehrte Medikament zugelassen werden.

Unsere Hunde werden vor ihrer Reise nach Deutschland auf diese Erkrankung hin getestet, wobei jedoch eine 100%ige Sicherheit durch den Test nicht gewährleistet werden kann.

Falls Sie weitere Fragen zu Leishmaniose haben, oder wenn Sie sich sogar für einen Leishmaniose positiven Hund interessieren, finden Sie hier noch die häufigsten Fragen und Antworten zu diesem Thema.

Für noch genaueres, detailiertes Hintergrundwissen lesen Sie bitte: Zusammenfassung vom Leishmaniosekongress in Sevilla 2002. Der Bericht wurde von Tierheim Alba zur Verfügung gestellt.

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