Es freut uns, dass Sie sich genauer über das Thema Leishmaniose informieren wollen. Sie finden hier eine Auswahl an den häufigst gestellten Fragen.
Diese Liste ist sicher noch nicht vollständig. Falls also weitere Fragen auftreten, schreiben Sie uns, wir werden versuchen, darauf Antworten zu finden. Dieser Fragenkatalog soll Ihnen helfen, die vielen Unsicherheiten, die durch das Lesen einiger Seiten zu diesem Thema im Internet entstehen, zu entwirren und sich zu diesem Thema eine eigene Meinung zu bilden. Dafür sollten Sie aber möglichst viel über Leishmaniose gelesen haben. Deshalb haben wir Ihnen unter dem Link Leishmaniose viele Informationen zusammengetragen und versuchen sie durch diesen Fragenkatalog zu ergänzen.
Folgende Fragen werden hier beantwortet:
Wird mein Tier vor dem Transport nach Deutschland auf Leishmaniose getestet?
Ja! Die Tiere werden im Tierheim getestet, bevor Sie die Fahrt nach Deutschland antreten. Hier verwenden wir nicht die üblichen Schnelltests, die leider häufig zu falschen Ergebnissen führen, sondern lassen das Blut der Tiere im Labor untersuchen. Das Testergebnis erhalten Sie, falls positiv, auch bevor das Tier zu Ihnen kommt. Leider können diese Blutetests keine 100%ige Sichheit bieten! Ein Restrisiko bleibt bestehen.
Es ist unserer Meinung nach unverantwortlich ungetestete Tiere nach Deutschland zu bringen, da bei einer eventuellen Infektion des Hundes ohne die richtige Information vielleicht falsch oder gar nicht therapiert wird. Ebenso ist es gegenüber dem neuen Besitzer nicht fair, der nicht entscheiden konnte, ob er überhaupt ein krankes Tier aufnehmen will.
Ist Leishmaniose auf andere Hunde, oder sogar den Menschen übertragbar?
Bis vor kurzem war eine Ansteckung in Deutschland noch als unmöglich angesehen. Man dachte, es gäbe keine Sandmücken da sie in unseren Breitengraden wegen zu kalter Temparaturen keine Überlebenschance hätten.
Doch nun sind in Deutschland einige Sandmücken gefunden worden, was zu einer starken Verwirrung bis hin zur Hysterie führte. Professor Dr. Kurt Pfister vom Institut für vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität München betonte, dass seiner Kenntnis nach die gefundenen Sandmücken nicht zu der Art gehören, die die Leishmaniose übertragen können. Eine Panikmache, wie sie also von einigen Laien verbreitet wird, ist durchaus nicht angemessen. Damit eine Sandmücke zu einem Überträger werden kann, müssen die Leishmanioseerreger erst einige Stadien der Entwicklung in der Sandmücke durchmachen, bis sie dann infektiös werden. Diese Zeit würden die Mücken in unserem Klima nicht überleben. Sie sterben also, bevor sie eine Gefahr für uns und unsere Tiere werden.
Eine Direktübertagung vom Infizierten zum Gesunden ist allerhöchstens bei direktem Blutkontakt theoretisch möglich. Eine Bisswunde reicht hier nicht! Bis jetzt sind jedoch noch keine Fälle von direkter Übertragung gefunden, bzw. ein Beweis für diese Theorie entdeckt worden. Spanische Tierärzte, die sich schon seit vielen Jahren mit dieser Erkrankung beschäftigen, schließen eine Übetragung über direkten Blutkontakt völlig aus.
Es besteht also weder eine Gefahr für Sie, noch für Ihre schon vorhandenen Tiere!
Was muss ich beachten, wenn ich ein Leishmaniose positives Tier aufnehmen?
- Suchen Sie sich einen Tierarzt, der mit Mittelmeererkrankungen vertraut ist, mit einem kompetenten Labor zusammenarbeitet und Sie als Patientenbesitzer nicht unnötig beunruhigt. Gerne nennen wir Ihnen hier, soweit uns bekannt, auch Tierärzte in Ihrer Nähe, bzw. helfen Ihnen bei der Suche!
- Untersuchen Sie Ihr Tier regelmäßig auf die genannten Symptome und gehen Sie bei Veränderungen sofort zu Ihrem Tierarzt.
- Schützen Sie Ihr gesundes, aber auch infiziertes Tier, wenn Sie in Leishmaniosedurchseuchte Gebiete fahren, mit einem Leishmaniosehalsband (Scalibor, erhältlich bei jedem Tierarzt). Der Wirkstoff in diesem Halsband tötet die Mücken. Allerdings hat sich der Wirkstoff erst nach 14 Tagen Tragezeit vollständig auf dem Haarkleid verteilt. Also, rechtzeitig anlegen.
Ihr gesundes Tier schützt es vor einer Ansteckung, Ihren kranken Hund vor einer erneuten Infektion. - Melden Sie sich bei uns, wenn Sie Fragen haben, unsicher sind. Da von unseren Mitgliedern selbst Leishmaniose positive Hunde seit Jahren betreut werden, können wir Ihnen schnell und zuverlässig viele Fragen beantworten. Ist sogar Ihr Tierarzt verunsichert, werden wir seine Fragen gerne an unseren Veterinär in Spanien weiterleiten, der schon sehr lange mit infizierten Tieren arbeitet und für fast alle Probleme Antworten weiss.
Das wichtigste ist: Wir werden Sie mit Ihrem infizierten Tier nicht alleine lassen!
Ist Leishmaniose meldepflichtig?
Nein! Auch wenn dies gerne von Amtsveterinären und Tierärzten behauptet wird – es ist nicht so!
Ist es nicht unverantwortlich infizierte Hunde nach Deutschland zu bringen? Ist die Gefahr für unseren gesunden Bestand nicht zu hoch?
Es ist u. a. nach Prof. Pfister, Tierklinik München nicht anzunehmen, dass durch den Import infizierter Tiere unser Bestand gefährdet wird und es hier zu einer unkontrollierbaren Ausbreitung der Leishmaniose kommt.
Einmal fehlen hier die Übertragunsmöglichkeiten von Tiere zu Tier/ Tier zu Mensch (siehe Punkt: Ist Leishmaniose auf andere Hunde, oder sogar den Menschen übertragbar?“), zum anderen gibt es gute Möglichkeiten durch prophylaktische Maßnahmen seine Tiere zu schützen (Scaliborhalsband). Auch durch die guten medikamentösen Therapiemöglichkeiten (Allopurinol, Glucantime) geht die Erregerdichte bei den infizierten Hunden stark zurück. Damit reduziert sich auch die Gefahr, dass beim Stich der Mücke Leishmanien überhaupt aufgenommen werden.
Warum schläfern Sie die kranken Hunde nicht ein?
Sachlicher Umgang und gute Kenntnisse über diese Krankheit , wie sie viele Tierärzte in Spanien, aber auch bereits in Deutschland haben, bedeutet, dass befallene Hunde nicht unnötig eingeschläfert werden dürfen.Es ist nur dann erlaubt, einen an Leishmaniose erkrankten Hund zu euthanasieren, wenn eine Therapie nicht mehr möglich ist und er damit von unheilbarem Leiden erlöst wird. Keinesfalls aber aus Gründen einer möglichen Verbreitung der Krankheit! Dies wäre ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und eine völlig überzogene Reaktion.