Es war einmal ein Pflegehund … :-)

Luca mein „Pflegehund“

Es fing alles damit an, dass wir unseren ersten spanischen Hund „Kylie“, direkt von Frau Pyka bekommen haben. Das war vor ca. 10 Jahren. Seit diesem Tag, verging keine Woche ohne einen Besuch auf der TH Spanien Seite. Der Kontakt zum Verein brach nie ab. Ich versuchte zu helfen, so gut ich konnte. Vorbesuche, Spenden und natürlich Pflegestelle. Vor ca. 5 Jahren hat wurde ich gefragt, ob ich den keinen Litos aufnehmen könnte. Er sei fast verhungert und kurz vor dem erfrieren.

Das war der kleine Freund. Ich musste nicht lange überlegen, (trotz unserer zickigen Kylie) und sagte zu. Litos wurde noch kastriert, untersucht und hatte eine lange Reise vor sich. Am 13. Januar holte ich ihn am Düsseldorfer Airport ab. Ich war unheimlich aufgeregt, denn er war ja eine „Wundertüte“. Ich konnte es kaum erwarten, ihn endlich zu sehen. Dann kam er… schaute ganz treu doof aus seiner Box. Schnell noch den Pflegevertrag ausgefüllt und ab, raus aus dem Lärm und dem Stress. Litos der übrigens heute Luca heißt, wollte nur raus.

Die 4 Stunden Fahrt waren für ihn das kleinste Übel. Endlich zu Hause angekommen, erst mal essen und schlafen.

Ramses, mein spanischer Kater J der Chef im Haus fand das alles ganz toll. Ich weiß nicht warum, aber sie haben sich alle drei einfach von Anfang an vertragen. Die nächsten Monate waren allerdings nicht leicht. Ich dachte immer, ich schaffe alles… wenn ich nur will. Aber Luca war eine echte Herausforderung. Er muss fürchterliches erlebt haben, denn er hatte unglaubliche Angst vor allem und jedem. Es hat mir jeden Tag das Herz gebrochen, weil ich ständig das Gefühl hatte, er will nicht bei mir sein.

Luca ist mir zwar auf Schritt und Tritt gefolgt, aber anfassen, kuscheln… keine Chance. ANGST! Gassi erst mal nur an der Leine. Hmmm… jeder Hund, jedes Blatt, jede Tüte die der Wind umhergeweht hat, bedeutete Gefahr. Kinder!!! – Monster in seinen Augen. Egal wie lange ich mit ihm draußen war, egal wie oft er sehen konnte, dass man das alles überlebt… die Angst blieb echt lange. Die Tipps der Klugscheisser-Gassi-Begegnungen… ein echter Trost. „Du musst mit ihm da mitten durch“ ja ja… dachte ich mir… macht ihr mal euer Ding.

Die TH-Spanien Leute, versuchten mit wirklich guten Ratschlägen ihr bestes, aber ich war irgendwie zu blöd glaube ich.

 

Dann kam der Tag der Tage. Ich hob einen Ball für Kylie auf und mir fiel dabei Luca´s Leine aus der Hand. Flexileine. Er rannte vor Schreck um sein Leben… und natürlich verfolgte ihn die Kunststoff-Box der Flexi. Tja, da stand ich nun und fragte Kylie ob wir ihn denn nun suchen gehen. Nach 30 Minuten endlich haben wir ihn in einem Gebüsch entdeckt. Fix und fertig. Konnte keinen Schritt mehr gehen. ABER: Ich hatte das erste mal das Gefühl, das er sich freut mich zu sehen.Flexileine war Vergangenheit. Ab diesem Tag, nur noch „Alibi-Leine“.

Und es ging nur noch bergauf. Mein kleiner Freund lernte ganz schnell, dass Kylie sagt wo es lang geht. Das Vertrauen wurde jeden Tag besser… und er war endlich glücklich. Und ich finde, er sieht hammer gut aus. Und als er endlich vermittelbar war, meldete sich auch noch ein ganz lieber Interessent, Haus, Garten und viel Zeit. Und dann war es soweit: LUCA SOLL GEHEN???

Es tut mir echt leid, wirklich! Ich habe kein Haus, keinen Garten, doch viel Zeit.  ….aber

NEHEEEE J die kleine Katastrophe musste einfach bleiben!!! Mit der Ruhe, die ich dadurch hätte haben können, hätte ich niemals mehr umgehen können 😉

Luca ist echt ein Kumpel-Hund. Er geht zwar gerne mal ne halbe Stunde alleine Gassi, aber er kommt ja wieder. Ich habe gelernt, entspannt zu sein, ihn mal machen zu lassen und seitdem läuft es einfach klasse.

Liebe Grüße an Alle

Angelika Calabrese und Luca

 

 

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